Das Mastering, weitläufig mit dem Premastering verwechselt, stellt den letzten Audio-Bearbeitungsschritt vor dem Pressen der LP, bzw. dem Verfielfältigen einer Audio CD dar.
Was ist daran so interessant?
Das Mastering gibt dem Mix den letzten Schliff, soll sicherstellen, daß dieser Mix in allen Hörumgebungen gut klingt und keine "technische" Fehler enthält. (clippings, DC Anteile, Bitfehler, Einhalten des "Red Book" Standards bei CD Produktionen, BLER Fehlerrate zu groß usw...)
Unterschiedlich klingende Mixe einer Produktion aus verschiedenen Studios können angeglichen werden um das Endprodukt homogen klingen zu lassen.
Drei grundlegende Toneigenschaften werden hierbei
bearbeitet:
1.) Klang (Höhen, Mitten, Bässe)
2.) Dynamik (Unterschied leise zu laut)
3.) Lautstärke / Lautstärke-Verläufe (Fade In/Out)
Ausserdem wird die gewünschte "Gesamt-Lautheit" erstellt. Im Gegensatz zur Signalpegelstärke ist das die subjektiv wahrgenommene Lautstärke. Ein Thema, welches nicht nur die Schwingspulen der angeschlossenen Lautsprecher, sondern auch viele Gemüter erhitzt.
Die Lektüre von Bob Katz` Buch "Mastering Audio" sei an dieser Stelle sehr empfohlen.
Natürlich kann das Endprodukt bzgl. Pegel / Lautheit auch für andere Zielmedien erstellt werden, wie z.B. für itunes, für Rundfunkanwendungen (peaks maximal -9dbFS, Lautheit -15dbFS), oder unter Anwendung der EBU-R-128 Richtlinie (durchschnittliche Lautheit -23LUFS, peaks maximal -1dbTP).
Das Endprodukt des "Masterings" (eigentlich des PRE-Masterings) ist ein *.ddp Image (Datei auf CDR) oder auf Wunsch eine Master Audio CDR , welches dem Vervielfältigungswerk als Master zur Verfügung gestellt wird.
Alternativ eine wav, oder aiff Datei für den digitalen Transfer.
Warum in ein extra Masterinstudio? Ist doch auch alles im Aufnahmestudio möglich!
Ganz einfach, das Masteringstudio hat einen akustisch optimierten Raum, eine entsprechend neutrale und weitreichende Abhöre und einen Menschen, der NICHT im Entstehungsprozess der Produktion beteiligt war. Er kann und wird sich daher ausschliesslich dem Klang widmen. Er kennt den Sound seiner Anlage sehr genau und weiss wie es hier klingen muss, um "draussen" auch "amtlich" zu klingen ;-)
Als Premastervorlage (Mix) geht sinnvollerweise natürlich nur ein unkomprimiertes Format, bzw. ein verlustfrei komprimierendes Format, aber definitiv kein mp3.
Am besten in 24 bit / 44,1kHz bzw. 48 kHz für DVD. oder auch 88,2 kHz bzw. 96 kHz, wenn gewünscht auch 166,4 bzw. 192 kHz.
Auch wichtig, noch keine Gesamt-Fade In / Outs, und wenns geht nicht in der Summe komprimiert & am besten mit mindestens 6 dB Luft nach oben :-)